Die Tatsache der Auferstehung


1.Korinther 1,18: “Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft.”

Bevor ich nachstehend beginne, möchte ich zunächst einen kurzen Bericht wiedergeben, der sich in der früheren Sowjetunion zugetragen hat und den Offene Grenzen veröffentlicht hat.


Zur Zeit der stalinistischen Schreckensherrschaft in der Sowjetunion wurden regelmäßig öffentliche Versammlungen abgehalten, die allein dazu dienten, die Kirche und die Geistlichkeit lächerlich zu machen. Bei einem solchen Anlaß waren wieder einmal alle Bewohner einer großen Stadt auf einem großen Platz versammelt. Ein atheistischer Ideologe wandte sich in feuriger Rede an die Menge und brachte ein Argument nach dem anderen gegen Gott, die Bibel und die Christen vor. Die Menschen auf dem Platz hatten schweigend zugehört.
Als aber der orthodoxe Priester des Ortes zu einer Entgegnung aufgerufen wurde, ging ein ängstliches Raunen durch die Menge. Der Mann schob sich nach vorne und als er das Mikrophon erreicht hatte, war es totenstill geworden. Die Spannung war fast unerträglich. Jedermann hielt den Atem an: Was würde der Priester auf diese brillante Rede antworten ?

Wir werden es nie erfahren, was im Herzen dieses Mannes in diesen Augenblicken vorgegangen ist - seine Gebete, seine Angst. Da endlich ertönte seine Stimme durch die Lautsprecher. Über die Menge hinweg bis weit in die Stadt hinein hörte man ihn rufen: "Christos woskres!" - "Christus ist auferstanden."
Ein Augenblick war es noch ganz still auf dem Platz, ein Schaudern ging durch die Menge. Und dann brach sich, einstimmig und kraftvoll der Freudenruf Bahn "Wojistino woskres!" - "Er ist wahrhaftig auferstanden!"

Das war ein schwarzer Tag für die stalinistische Propaganda. Aber schon vor bald 2000 Jahren hatte es angefangen: Es war ein schwarzer Tag für die führenden Theologen in Jerusalem, als sie die Soldaten bestechen mußten, damit sie Lügen verbreiteten, um zu erklären, wieso das Grab leer war, vgl.
Matthäus 28,11-15.

Wojistino woskres ! Der Herr ist wahrhaftig auferstanden !

Diese Worte sind in Osteuropa der übliche Ostergruß. Aber nur für den, der von Herzen an Jesus, die Auferstehung und das Leben, glaubt, werden sie zur Kraft werden. Für die anderen bleiben es leere Worte.


INHALT:
       1) Der Bericht der Evangelien
      
2) Die Bedeutung der Auferstehung für den christlichen Glauben
      
3) Die Auferstehung als historisches Ereignis



1) Der Bericht der Evangelien

Daß Christus am dritten Tag von den Toten auferstanden ist, ist einer der zentralen Inhalte des Christlichen Glaubens.

Aus diesem Grund war die Auferstehung Jesu stets einer der wichtigsten Angriffspunkte im Kampf gegen den lebendigen Glauben an den auferstandenen Christus. Die liberale Theologie versucht, die Auferstehung als bloßes Symbol und als “geistige Auferstehung” zu entwerten; der Atheismus versucht, die biblischen Berichte von der Auferstehung als Erfindung und Legende der demoralisierten Anhänger Jesu hinzustellen.

Alle vier Evangelien berichten gleichermaßen von der Auferstehung Jesu, vgl.
Matthäus 27,57-28,20; Markus 15,42-16,20; Lukas 23,50-24,53; Johannes 19,38-21,25. Und auch in den Schriften der Apostel ist dieses unfaßbare Ereignis an vielen weiteren Stellen erwähnt. Eine der Kernstellen dabei ist 1.Korinther 15,3-8:
3 Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: daß Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften;
4 und daß er begraben wurde und daß er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften;
5 und daß er Kephas (= Petrus) erschienen ist, dann den Zwölfen.  
6 Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten bis jetzt übriggeblieben, einige aber auch entschlafen sind.
7 Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen;
8 zuletzt aber von allen, gleichsam der unzeitigen Geburt, erschien er auch mir.

Die Menschen zur Zeit Jesu kannten den Unterschied zwischen Realität und Legende ebenso wie wir. Obwohl diese Menschen kein so umfassendes Wissen vom Universum und den Naturgesetzen besaßen wie wir heute, wußten sie, daß Tote dazu neigen, tot zu bleiben. Selbst Thomas, einer der zwölf Jünger Jesu, sagte sinngemäß, er brauche ein paar Beweise, bevor er an die Auferstehung Jesu glauben könne, vgl. Johannes 20,24-29. Wie die Botschaft des Paulus in Athen aufgenommen wurde, zeigt, daß es den meisten Menschen damals ebenso schwerfiel, an die Auferstehung zu glauben wie heute, vgl. Apg 17,32-34:
32 Als sie aber von Toten-Auferstehung hörten, spotteten die einen, die anderen aber sprachen: Wir wollen dich darüber auch nochmals hören.
33 So ging Paulus aus ihrer Mitte fort.
34 Einige Männer aber schlossen sich ihm an und glaubten, unter denen auch Dionysius war, der Areopagit, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.

Petrus, einer der Augenzeugen des auferstandenen Jesus, betont deshalb auch gerade, daß es bei der Auferstehung nicht um Fabeln und Legenden geht, sondern um ein reales Ereignis, dessen Augenzeuge er geworden ist, vgl. 2.Petrus 1,16:
“Denn wir haben euch die Macht und Ankunft unseres Herrn Jesus Christus kundgetan, nicht indem wir ausgeklügelten Fabeln folgten, sondern weil wir Augenzeugen seiner herrlichen Größe gewesen sind.”

Die Gegner des Christlichen Glaubens haben viel dazu geschrieben, daß die Berichte der Evangelien über die Auferstehung nicht übereinstimmen würden und daher nicht glaubwürdig seien. Richtig ist, daß die Evangelien zum Teil unterschiedliche Details berichten. Und richtig ist, daß es dabei Einzelheiten gibt, die auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. Ich sage aber bewußt “erscheinen”, weil sich die Berichte eher ergänzen als einander widersprechen:

Man muß in diesem Zusammenhang berücksichtigen, daß die Evangelisten - insbesondere Matthäus und Markus - die Ereignisse gerafft darstellen, nur das wichtigste berichten und viele Einzelheiten weglassen. Aus Stellen wie
1.Kor 15,3-8, Johannes 21,25 geht jedoch deutlich hervor, daß in den vierzig Tagen (!) zwischen Auferstehung und Himmelfahrt viel mehr geschehen ist als in den Evangelien berichtet wird. Auch aus den detaillierteren Berichten von Lukas und Johannes wird deutlich, daß es sehr viel mehr Einzelheiten gab, als in den Zusammenfassungen bei Matthäus und Markus auftauchen.
Ebenso muß man wohl auch berücksichtigen, daß sich an diesem unfaßbaren Tag die Ereignisse wirklich überschlagen haben. Ich empfinde in den Auferstehungsberichten viel von dieser Fassungslosigkeit und Verwirrung, die die Auferstehung bei den Jüngern ausgelöst hat.

Beeinträchtigt es z.B. wirklich die Glaubwürdigkeit der Berichte, wenn in einem Evangelium von einem Engel die Rede ist und in einem anderen von zweien? Wenn Markus und Matthäus von einem Engel berichten, der die Frauen ansprach - bedeutet dies wirklich zwangsläufig, daß kein zweiter dabei gewesen ist?
Nein, ganz im Gegenteil: Wären die Auferstehungsberichte völlig identisch, würden sie einen viel weniger lebendigen Eindruck machen. Dieselben Kritiker würden behaupten, sie seien voneinander abgeschrieben worden. Gerade in den unterschiedlichen Details, die berichtet werden, und die zum großen Teil unproblematisch zusammenpassen (vgl. z.B.
Lukas 24,13-35 und Markus 16,12-13) zeigt sich, daß hier reale Ereignisse berichtet werden. Ein fiktiver, konstruierter Bericht wäre nämlich gleichförmig und ohne unterschiedliche Gewichtungen je nach Perspektive des Berichterstatters.

Apg 13,30: “Gott aber hat ihn aus den Toten auferweckt.”



2) Die Bedeutung der Auferstehung für den christlichen Glauben

Die Auferstehung Christi ist für den christlichen Glauben von größter Bedeutung:

a) Ist Christus nicht von den Toten auferstanden, so wäre Er ein Lügner und falscher Prophet gewesen, denn Er hatte seine Auferstehung mehrfach vorausgesagt, vgl.
Matthäus 16,21; Matthäus 17,22-23; Matthäus 20,18-19; Matthäus 27,62-66; Lukas 9,22; Johannes 2,19-22. Ohne wirkliche Auferstehung müßten wir alles in Zweifel ziehen, was Jesus gesagt hat.

b) Wäre Christus nicht vom Tode auferstanden, so wäre Er heute nicht am Leben. Sein Wirken hätte mit der Kreuzigung aufgehört und wir hätten daher keinen Herrn, keinen Beistand, keinen Fürsprecher, kein Haupt der Gemeinde. Auch die Verheißung Jesu, Er werde immer in unserer Mitte sein (
Matthäus 18,20) und schließlich in Herrlichkeit wiederkommen (Markus 13,26-27) und die Welt richten (Matthäus 25,31-32) wäre die vermessene Rede eines falschen Propheten.

c) Ist Christus nicht auferstanden, so ist unser Zeugnis falsch, unser Glaube bedeutungslos und die Zukunft ohne Hoffnung, vgl.
1.Korinther 15,14-19:
14 wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist also auch unsere Predigt inhaltslos, inhaltslos aber auch euer Glaube. 
15 Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt haben, daß er Christus auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, wenn wirklich Tote nicht auferweckt werden. 
16 Denn wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt. 
17 Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden. 
18 Also sind auch die, welche in Christus entschlafen sind, verlorengegangen. 
19 Wenn wir allein in diesem Leben auf Christus gehofft haben, so sind wir die elendesten von allen Menschen.

d) Die Auferstehung Jesu ist der Beleg und das Siegel Gottes für Seine Botschaft, vgl. Apg 17,30-31; 1.Petrus 1,20-21; Römer 1,3-4. Erst durch die Auferstehung Jesu gewann Seine Botschaft das Gewicht, welches ihr heute beikommt.

e) Ohne die Auferstehung Jesu gäbe es auch für uns keine Hoffnung auf ein Leben nach dem Tode. Denn wenn Gott schon Jesus nicht von den Toten auferweckt hätte - um wieviel weniger dann uns? Erst die Auferstehung Jesu macht die Botschaft Jesu zu einer frohen Botschaft (= Evangelium) für uns. Ohne Auferstehung ist die Lehre Jesu nur eine abstrakte Moral, keine lebendige Hoffnung, kein lebendiger Glaube. Entweder Jesus ist der Sieger über den Tod - oder Er ist ein Gescheiterter.

f) Zu guter Letzt wäre auch die Bibel nicht wahr und nicht vertrauenswürdig, wenn Jesus nicht leiblich vom Tod auferstanden wäre. Denn genau dies wird in Gottes Wort berichtet. In der Bibel ist ersichtlich nicht von einem Symbol oder einer “geistigen Auferstehung” die Rede, wie die liberale Theologie behauptet - vielmehr heißt es in
Lukas 24,38-43 vom auferstandenen Christus:
38 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr bestürzt, und warum steigen Gedanken auf in euren Herzen?
39 Seht meine Hände und meine Füße, daß ich es selbst bin; betastet mich und seht! Denn ein Geist hat nicht Fleisch und Bein, wie ihr seht, daß ich habe.
40 Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und die Füße.
41 Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich wunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen?
42 Sie aber reichten ihm ein Stück gebratenen Fisch;  
43 und er nahm und aß vor ihnen.

Deshalb: Es gibt kein Christentum ohne leibliche Auferstehung. Wer daran nicht glauben will, glaubt letztlich auch nicht an den Auferstandenen.



3) Die Auferstehung als historisches Ereignis

Anders als von Menschen erdachte Religionen wie Islam, Buddhismus oder Hinduismus beruht der Christliche Glaube nicht auf einer abstrakten Ideologie, die irgendjemand irgendwann verkündet hat, sondern hat einen historischen Anspruch: Er knüpft an historische Ereignisse an.

Die Auferstehung Christi und das Christentum stehen und fallen gemeinsam. Ohne die Auferstehung gäbe es kein Christentum. War die Auferstehung kein reales Ereignis in Zeit und Raum, ist unser Glaube falsch und die Botschaft Jesu entwertet.
Ob die Auferstehung stattgefunden hat, ist eine historische Frage und muß auf der Ebene historischer Untersuchung beantwortet werden. Die Naturwissenschaft kann dazu keine Aussagen machen, da es sich um ein erklärtermaßen einmaliges Ereignis handelt, das dem Beweis nicht zugänglich ist. Wenn man sich nicht auf das Vorurteil zurückziehen will, es gäbe keine Wunder und eine Auferstehung sei daher nicht möglich, dann wird man sich den historischen Indizien stellen müssen:

a) Heute ist nachgewiesen, daß die Schriften des Neuen Testaments aus der Zeit der Augenzeugen Jesu stammen. Es gibt daher keinen vernünftigen Grund, anzunehmen, daß die Evangelien nicht von den Jüngern Jesu stammen. Nicht nur waren diese Jünger selbst Zeugen der Auferstehung - überdies lebten noch zahlreiche andere Augenzeugen, die den auferstandenen Christus gesehen hatten. Auf diese beruft sich Paulus ausdrücklich, vgl.
1.Korinther 15,3-8.

b) Ein weiterer Grund, warum es in den Berichten über die Auferstehung keinen Raum für Legenden und Mythen gibt, ist die Tatsache, daß zahlreiche Augenzeugen lebten, die dem Christentum feindlich gegenüber standen. Vor diesem Hintergrund, ist die Behauptung einiger vermeintlicher “Theologen”, Jesu Leichnam hätte im Grab gelegen, absurd und lebensfremd: Wäre dies der Fall gewesen, hätten die Feinde des jungen Christentums die Berichte von der Auferstehung ziemlich schlagend widerlegen können. Die Botschaft von der Auferstehung hätte in Jerusalem, wo die Jünger zuerst predigten, nicht aufrecht erhalten werden können, wenn das nur einen Fußmarsch entfernte Grab nicht wirklich leer gewesen wäre. In der gesamten Antike wurde übrigens auch von den Gegnern des christlichen Glaubens niemals behauptet, Jesu Leichnam hätte im Grab gelegen. Vielmehr wurde lediglich von einigen behauptet, die Jünger hätten den Leichnam gestohlen, vgl.
Matthäus 28,11-15.

Wie wahrscheinlich ist es, daß bei einem derartigen Ereignis kein einziger Historiker, Augenzeuge oder Gegner schreibt: “Ich habe das Grab gesehen ! Es war nicht leer! Seht, ich war dort ! Ich habe den toten Leib Jesu gesehen.” Nichts dergleichen. Das Schweigen der Geschichte ist betäubend, wenn es um ein Beweismittel gegen die Auferstehung geht. Das Grab war also definitiv leer - etwas anderes läßt sich gar nicht ernsthaft behaupten.

c) Es ist zum damaligen Zeitpunkt auch unbestreitbar “etwas” geschehen, das den Lauf der Geschichte veränderte. Dieses “etwas” war so dramatisch, daß es das Leben einer kleinen Gruppe von Menschen völlig umkrempelte. Plötzlich begannen diese Menschen, umherzuziehen, zu predigen und die Auferstehung Christi zu verkündigen. Und sie waren bereit, für diese Behauptung zu sterben. Auch dies sollte man nicht vergessen.

Gleichzeitig vertraten diese Menschen unbestreitbar eine Ethik, nach der jede Art von Lüge Sünde ist. Möchte jemand ernsthaft behaupten, ausgerechnet diese Menschen hätten den Leichnam Jesu gestohlen, sich die Geschichte von der Auferstehung ausgedacht und seien dafür später bis in den Tod gegangen?

d) Das Grab Jesu war von einer römischen Wache bewacht (
Matthäus 27,62-66), gerade um einen Diebstahl des Leichnams zu verhindern. Diese Wache bestand aus mehreren Soldaten, wie aus Matthäus 28,11 hervorgeht: “..... da kamen einige von der Wache in die Stadt und verkündeten den Hohenpriestern alles, was geschehen war.” Die Ausrüstung, Kampfkraft und Disziplin der römischen Armee war beachtlich.
Diese Soldaten flohen nicht einfach und waren von einigen bestenfalls leicht bewaffneten Jüngern auch nicht zu überwältigen. Von einem Kampf ist zudem - auch in den säkularen Berichten - nirgendwo die Rede; ein solcher wäre aber sicher nicht unbemerkt geblieben. Zudem erwartete römische Soldaten die Todesstrafe, wenn sie flohen oder einschliefen. Damit die Wächter trotzdem vorgaben, eingeschlafen zu sein, mußten die Hohenpriester den Wächtern Geld geben und ihnen versprechen, sich beim Statthalter für sie einzusetzen, falls diesem etwas zu Ohren kam, vgl.
Matthäus 28,11-15.

e) Jesus wurde in ein Felsengrab gebracht. Der Eingang jüdischer Felsengräber ist in der Regel etwa 1,20 m bis 1,50 m hoch. Ein Stein, dessen Durchmesser groß genug ist, einen solchen Eingang zu verschließen, wiegt nach allen Gesetzen der Physik mehr als eine Tonne. Dementsprechend ist in
Markus 16,4 auch von einem “sehr großen” Stein die Rede. Wie ist dieser Stein vom Grab weggewälzt worden, während eine römische Wache auf Posten stand? Matthäus 28,2-4 gibt die wohl einzig mögliche Antwort.

f) Eine weitere Einzelheit, die eindeutig gegen einen erfundenen Bericht spricht, ist die Tatsache, daß nach dem Zeugnis der Evangelien der auferstandene Christus zuerst den Frauen erschien. Nach den damaligen jüdischen Prinzipien der Beweisführung waren Frauen als Zeugen wertlos. Sie hatten nicht das Recht, vor Gericht Zeugenaussagen zu machen. Daß Jesus zuerst den Frauen erschien, muß zudem für die Apostel - die engste Umgebung Jesu - ein Ärgernis gewesen sein. Da das Zeugnis einer Frau ohnehin nichts galt, ist es verständlich, daß die Jünger den Frauen zuerst nicht glaubten. Wären die Berichte von der Auferstehung erfunden gewesen, hätte man niemals Frauen in dieser Weise in die Geschichte mit einbezogen - schon gar nicht als erste Zeuginnen.

g) Ein sehr interessantes Detail wird in
Johannes 20,6-7 und Lukas 24,12 berichtet: Danach sahen Petrus und Johannes, als sie das Grab aufsuchten, darin nur die Leintücher liegen. Dazu muß man wissen, daß bei einem jüdischen Begräbnis der Leichnam mit wenigstens drei Leinentüchern umwickelt wurde, die zusätzlich mit klebrigen Spezereien getränkt wurden. Die Leinentücher wurden dadurch fest und zäh. Der Anblick der Leintücher, in der Form des Körpers, leicht eingefallen wie die Puppe einer Raupe war wohl in der Tat bemerkenswert. Kein Wunder, daß er sich den Jüngern eingeprägt hat und in zwei der Evangelien erwähnt wird....

h) Warum wurde der Tag des Gottesdienstes verschoben? Die ersten Christen waren Juden und gewohnt, ihren Gottesdienst am Samstag zu halten. Plötzlich begannen sie jedoch einheitlich, den Sonntag, also den ersten Tag der jüdischen Woche, als Tag des Herrn zu begehen (
Apg 20,7). Welches Ereignis war bedeutsam genug, diese Änderung zu bewirken? Ursache war, daß die Auferstehung Jesu am ersten Tag der Woche - einem Sonntag - geschah.

Geht man nicht von dem Vorurteil aus, daß eine Auferstehung nicht stattgefunden haben könne, muß man aus den genannten Indizien die Auferstehung als historisches Ereignis ansehen. Viele andere Ereignisse der Antike, die allgemein als Tatsache angenommen werden, sind weit weniger sicher durch Indizien und Berichte belegt.


Zusammenfassung:

Diejenigen, die die leibliche Auferstehung Jesu leugnen wollen, tun dies ohne jede historische oder biblische Grundlage lediglich aus Unglauben und vorgefaßter Meinung. Es gibt keine objektiven Indizien, die dafür sprechen würden, daß die leibliche Auferstehung Jesu in Zweifel zu ziehen sei. Es sind vielmehr allein weltanschauliche Gründe, die zur Leugnung der Auferstehung führen.

Dieser Unglaube ist natürlich keine “moderne” Erscheinung, sondern war schon zur Zeit der Apostel verbreitet. So ruft Paulus in
Apg 26,8 aus: “Warum wird es bei euch für etwas Unglaubliches gehalten, wenn Gott Tote auferweckt ?”


Maranatha ! Der Herr ist auferstanden !
Ingmar



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