Ingmar


 bin am 19.11.1971 in Hildesheim geboren und arbeite heute als Rechtsanwalt in Nürnberg. Zu JESUS habe ich mich bekehrt, als ich während meines Jurastudiums im April 1994 (mit 22 Jahren) wegen eines Verdachts auf Bauchspeicheldrüsen-Tumor im Kranken- haus lag.

Diese Diagnose kam von einem Tag auf den anderen. Jeder weiß, daß einem solch eine Diagnose passieren kann. Etwas ganz anderes ist es, wenn es tatsächlich ge- schieht. Damals ist mir im Angesicht des Todes klar geworden, daß ich mich mein ganzes bisheriges Leben nur mit sinnlosen, nichtigen Dingen beschäftigt hatte. Ich hatte Todesangst, war völlig verzweifelt, habe nur noch geheult.

Bis zu dieser Diagnose war mein Leben sehr glatt verlaufen, sehr gutes Abitur, danach Jurastudium etc. Aber plötzlich war mir all das in der Hand zerbröselt. Nur noch eine große Frage zählte im Angesicht des Todes:
Was ist jetzt noch wichtig? Gibt es Gott? Was ist nach dem Tod? Gibt es ein ewiges Leben? Gibt es irgendetwas, was wirklich absoluten Wert hat - etwas, was der Tod nicht relativiert?

Diese Fragen waren nun kein philosophisches Gedankenspiel mehr für mich, sondern waren plötzlich entscheidend geworden und warteten DRINGEND auf eine Antwort.

Ich war bis dahin evangelischer Namenschrist gewesen, zwar christlich erzogen, aber ohne eine eigene Beziehung zu Gott. Zwar hätte ich Gott nie offen bezweifelt, hatte aber einen wenig konkreten "Glauben". Als mein Bruder sich etwa ein Jahr vorher zu Jesus bekehrt hatte und plötzlich öfters in der Bibel las oder betete, wenn ich in sein Zimmer kam, war mir das irgendwie sehr unangenehm gewesen. Obwohl ich selbst jedem auf Nachfrage bestätigt hätte, daß ich Christ sei und “die Kirche” auch in Diskussionen verteidigt hätte, war ich darüber peinlich berührt, wie mein Bruder plötzlich offen seinen Glauben lebte.
An solchen Dingen merke ich in der Rückschau, daß ich mich damals zwar “Christ” und “evangelisch” nannte, aber nicht wirklich bekehrt war. Solange alles schön abstrakt und traditionell-kirchlich war, konnte ich dazu formal stehen, ohne mir groß Gedanken zu machen - aber nicht mehr, wenn einer sein Christsein ernst nahm.

Nun aber habe ich tagelang allein im Krankenhaus liegend über Gott nachgedacht. Eine Bibel hatte ich nicht dabei. Obwohl ich eine zur Konfirmation geschenkt bekommen hatte und sie zuhause immer in meinem Zimmer gestanden hatte, hatte ich kaum jemals darin gelesen.

Aber ich wußte, daß Gott - wenn es ihn denn gab - allmächtig sein mußte, sonst wäre er nicht Gott. Wenn Gott aber allmächtig war, dann war er offenbar damit einverstanden, daß ich nun mit 22 sterben mußte. Denn ein allwissender Gott mußte von meinem Tumor wissen und ein allmächtiger Gott hätte ihn natürlich verhindern können. Diese Erkenntnis war ein Hammer für mich damals. Denn angeblich sollte Gott ja auch gut sein. Ein guter Gott tut aber nur Gutes. Wie konnte er das also zulassen ?

Die erste sinnvolle Überlegung war, daß Gott ja - wenn er "Gott" ist - mir geistig in jeder Beziehung überlegen sein muß: Ein ewiger, allgegenwärtiger, allwissender Gott, der schon immer da war, alles sieht, jeden Gedanken und sogar die Zukunft kennt, mußte einen derartigen Überblick haben, daß dagegen mein kleines Spatzenhirn wirklich ein blankes Nichts war. Vielleicht war es ja doch gut, was Gott hier geschehen ließ - nur, daß ich es nicht begriff.

Diese Überlegung, daß ich mein eigenes Begreifen nicht mehr unbedingt zum absoluten Maß aller Dinge machte, war ein wichtiger Schritt hin zur Demut. Denn die Bibel sagt:

Nur in Demut kann man Gott erkennen, denn "dem Stolzen widersteht Gott".

Solange Du meinst, über Gottes Handeln zu Gericht sitzen und beurteilen zu können, ob das, was Gott tut, richtig oder falsch ist, kannst Du Ihn nicht erkennen.

Ich habe dann dort im Krankenhaus auch wieder angefangen, zu beten. Ich kannte das Vaterunser und habe es gebetet. Und da gibt es einen Satz: "Dein Wille geschehe". Wie oft plappert man das so herunter und geht dabei davon aus, daß Gottes Wille irgendwie schon immer ungefähr so wie der eigene sein werde. Doch ich haderte ja gerade mit Gottes Willen ! Ich wußte, daß Gottes Wille ganz offensichtlich nicht so wie meiner war. Nun mußte ich mich entscheiden: Konnte ich das so beten oder nicht ? War ich bereit dazu, das so zu sagen ?

Der Satz "Dein Wille geschehe!" ist mir zu einem Kernsatz meines Lebens geworden. Diese Frage, ob ich das so beten konnte, war der entscheidende Punkt. Dieser Satz war die große Wende in meinem Leben. Ich hatte nichts in der Hand, hatte keine Beweise für Gottes Existenz und wußte auch nicht allzu viel vom christlichen Gott, sondern lag stattdessen 22-jährig mit einem Tumor im Krankenhaus.
Aber trotzdem habe ich angefangen, Gott einfach und ohne Beweise zu VERTRAUEN.

Dieses Vertrauen hat Gott gerechtfertigt.

Ich glaube, daß dies entscheidend ist, wenn man Gott finden will: Nicht erst vermeintliche “Beweise” zu fordern und Vorbedingungen zu stellen, sondern bedingungslos zu vertrauen. Wenn DU kommst, dann kommt Gott.

Ich habe in der Situation damals durch diesen Satz “Dein Wille geschehe” Demut vor Gott und Seiner Entscheidung gelernt. Gott hatte offenbar beschlossen, daß ich sterben sollte und ich habe das akzeptiert. Sinngemäß habe ich gebetet:

"Jesus, was auch immer Du mit mir tun willst - Dein Wille geschehe ! Gott, ich vertraue Dir. Mach, was Du für richtig hältst - und nimm mich bitte in Dein Reich auf."

Ich habe in der Situation damals durch diesen Satz Demut gegenüber Gott und Seiner Entscheidung gelernt. Gott hatte offenbar beschlossen, daß ich sterben sollte und ich habe das akzeptiert und so ungefähr gebetet:
"Jesus, was auch immer Du mit mir tun willst - Dein Wille geschehe ! Gott, ich vertraue Dir. Mach, was Du für richtig hältst - und nimm mich bitte in Dein Reich auf."

Gott war mehr oder weniger sofort da. Ich war wie ausgewechselt. Vorher hatte ich Angst, habe stundenlang geheult, hatte tausend quälende Fragen, war am Boden zerstört in meinen Grübeleien.
Doch nun bekam ich langsam Vertrauen zu Gott, ich war gelassen geworden, geradezu glücklich. Hier mag jemand sagen: Ach, das ist psychologisch zu erklären. Aber es war viel mehr. Dafür, was ich fühlte, gibt es eigentlich keine richtigen Worte. In dem gefaßten Vertrauen zu Gott lag eine gewaltige Kraft, von der ich nichts geahnt hatte. Da war jemand, der meine ausgestreckte Hand faßte. Der lebendige Gott war mit Seinem Trost da. Nichts anderes, keine "psychologische" Beruhigung oder so hätte jemals diese unglaubliche Kraft und Gelassenheit bewirken können.

Versteh mich bitte nicht falsch: Ich habe nicht darauf vertraut, gesund zu werden. Sondern ich habe vertraut, daß es Gottes Wille ist, der geschieht, wenn ich nun bald sterben muß. Irgendwann - nachdem Gott mir seine Kraft als Tröster gezeigt hatte, durfte ich auch seine Macht kennenlernen, die definitiv über alle Naturgesetze erhaben ist.

Die Ärzte hatten mit einer Magenspiegelung gesehen, daß der Tumor meinen ganzen Magen eindrückte. Der Tumor war auf einer Computertomographie abgebildet und es war eine Gewebeprobe entnommen worden. Und einige Tage, nachdem ich Vertrauen zu Gott gefaßt hatte, verschwand er. Der Tumor war einfach plötzlich nicht mehr da. An dieser Stelle kriegen viele Menschen ein Problem und sagen dann irgendetwas von "spontaner Selbstheilung". Das ist aber nur ein Begriff, der nicht wirklich etwas erklärt. Ein Namensschildchen, das man auf eine Schublade klebnt, um darin abzulegen, was man wegsortieren möchte. Eine Worthülse, die dazu dienen soll, das zu verdrängen, was der eigenen Weltsicht widerspricht.
Was da passiert war, konnte sich kein Arzt erklären. Die Ärzte behaupteten, es sei wohl von Anfang an eine Fehldiagnose gewesen. Und einige Tage später bin ich gesund entlassen worden. Über meine Erfahrung mit Gott habe ich nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus anfangs überhaupt nicht gesprochen. Zunächst habe ich sogar die offizielle “Erklärung” der Ärzte für das Verschwinden des Tumors, es sei alles von Anfang an nur eine "Fehldiagnose" gewesen, akzeptiert.

Ich habe darin zwar ganz klar das Wirken Gottes gesehen, auf den ich vertraut hatte (“Dein Wille geschehe”) - aber kein Wunder im eigentlichen Sinne. Ich hatte als gerade Bekehrter einfach noch nicht so den unbefangenen Blick gehabt für das Wirken Gottes, sondern alles mußte für mich rational erklärbar sein.

Erst Monate später wurde mir klar, daß das irgendwie nicht sein konnte. Die Ärzte hatten in mehreren Magenspiegelungen gesehen, daß mein Magen durch den Tumor eingedrückt wurde. Eine Gewebe- probe war entnommen worden. Auch in der Computertomographie war der Tumor an der richtigen Stelle zu sehen. Und dann war er plötzlich weg. Wie wahrscheinlich ist es denn, daß zunächst der Arzt selbst mit seinen Augen und alle Geräte den Tumor sehen und sie ihn einige Tage später allesamt nicht wiederfinden können? Nur eine "Fehldiagnose"? War das wirklich eine logische Erklärung? Wo kam die Gewebeprobe her? Hatte sie jemand aus der Hosentasche gezogen? Nein, mir wurde klar, daß dort nach jeder Logik etwas gewesen war - und später nicht mehr. Eine Fehldiagnose wäre hier wohl im Grunde das größere Wunder gewesen....... Aber wir Europäer sind so sehr an solche scheinbar "rationalen" Erklärungen gewohnt, daß wir darüber teilweise geradezu blind für die Realität werden. All dies waren aber zunächst nur heimliche Überlegungen für mich. Mein Leben lief äußerlich so weiter wie bisher.

Aber ich wußte, daß Gott da war. Ich wußte, welche Kraft dort im Krankenhaus da gewesen war. Und was ich nicht vergessen konnte, war, wie dramatisch mein bevorstehender Tod mein ganzes Leben relativiert hatte. Alles war plötzlich so nichtig gewesen. Ich konnte einfach nicht mehr gedankenlos meinem belanglosen Alltag nachgehen, sondern ich hatte erfahren, daß allein Gott wirklich trägt.
Still für mich habe ich mich also auf die Suche nach Gott gemacht, die Bibel zu lesen begonnen und einen echten Kontakt zum christlichen Glauben gesucht, ohne viel darüber zu reden.

Die Bibel gewann für mich mit der Zeit ungeheure Glaubwürdigkeit, weil ich dort genau das fand, was mir selbst geschehen war. In vielen Stellen finde ich mich selbst wieder. Insbesondere die Heilungs- berichte des Neuen Testaments waren genau das, was ich erlebt hatte. Jesus hat auch nicht jeden geheilt, an dem er vorbeikam - sondern er heilte Menschen, weil sie glaubten und ihm vertrauten.

Nur ein Beispiel:
Lukas 18,35-43:

35 Es geschah aber, als er sich Jericho näherte, saß ein Blinder bettelnd am Weg.
36 Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei.
37 Sie verkündeten ihm aber, daß Jesus, der Nazoräer, vorübergehe.
38 Und er rief und sprach: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner !  
39 Und die Vorangehenden bedrohten ihn, daß er schweigen sollte; er aber schrie um so mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner !
40 Jesus aber blieb stehen und befahl, daß er zu ihm gebracht werde. Als er sich aber näherte, fragte er ihn:
41 Was willst du, daß ich dir tun soll? Er aber sprach: Herr, daß ich sehend werde!
42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dich geheilt !
43 Und sofort wurde er sehend, folgte ihm nach und verherrlichte Gott. Und das ganze Volk, das es sah, gab Gott Lob.

Gerade in diesem Blinden sehe ich mich selbst und habe ein sehr persönliches Verhältnis zu dieser Stelle. Meine Güte, wie blind war ich für die Realität Gottes. So saß auch dort dieser Blinde an der Straße, als Jesus vorbeiging. Jesus ging vorbei !
Er hat ihn zunächst nicht geheilt - wieviele Menschen könnte Gott wohl an Seele und Leib heilen, wenn sie auf ihn vertrauten ? Doch als dieser Blinde hörte, daß dort Jesus vorüberging, da wurde er munter. Von diesem Jesus hatte er schon was gehört ! Und er sprang auf und schrie aus Leibenskräften: "JESUS ! JESUS !". Er ließ sich auch von den Leuten nicht beirren, als die ihn ruhig zu stellen versuchten. Welch einen Glauben mußte dieser blinde Mann gehabt haben !

Gegen alle Widerstände und "rationale" Überlegungen glaubte er, daß Jesus ihm helfen könnte. Was hatte denn dieser Mann in der Hand? Beweise? Nein, woher denn? Er hatte nur ein paar Gerüchte gehört - und denen stand alle Lebenserfahrung entgegen (....denn welcher Blinde wird schon wieder sehend?).
Diesem Blinden ging es nicht anders als vielen Menschen heute. Sie alle haben von Jesus gehört. Was tun sie nun? Vertrauen sie auf Gott?

Wir beide - der Blinde und ich - haben uns entschieden, auch ohne Beweise diesem Jesus zu vertrauen. Und als wir das taten und auf Jesus vertrauten, da wandte sich Jesus uns zu, obwohl er zuerst an uns vorübergegangen war. "Was willst Du, das ich Dir tun soll ?" Und wieder zeigt sich das tiefe Vertrauen ohne Beweise: "Herr, daß ich sehend werde !" Dieser Mann hat Jesus das zugetraut. Wow !
Und deshalb - wegen seines Glaubens - ist er auch von Jesus geheilt worden. Ging es ihm nicht im Grunde genauso wie mir? Wer meint, er müsse zuerst "Beweise" haben, der wird Gott nie finden. Wer sich aber ohne Beweise auf Gott einläßt, der wird an Leib und Seele gesund.

Viele werden jetzt pauschal einwenden: "So etwas passiert auch Nichtchristen." Ich kann das nicht beurteilen, sondern kann nur von meiner Erfahrung berichten. Ich habe auf den Gott der Bibel vertraut und Er hat mein Gebet erhört.
Und nicht nur dieses eine mal.


Ingmar



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