Karen


Ich bin am 01.01.1970 in Braunschweig geboren.
Nach zwei Jahren dort wurde mein Vater versetzt und wir zogen in die Nähe von Hannover, wo ich dann auch bis zu meinem 24. Lebensjahr gewohnt habe und aufgewachsen bin.

Meine Eltern haben eigentlich immer Wert darauf gelegt, daß meine vier Jahre ältere Schwester und ich nach christlichen Maßstäben und Werten erzogen werden. Das heißt, daß wir abends vor dem Schlafengehen gebetet haben, in den Kindergottesdienst der ev. Kirche gingen und auch in unseren Kinderbibeln lasen bzw. vorgelesen bekamen. Später wurden wir konfirmiert und ich kann sagen, daß die Konfirmation für mich eine Entscheidung zum Glauben hin war und ich das nicht wegen des Geldes gemacht habe....

Mein Konfirmationsspruch war mir sehr wichtig und ich habe ihn mir damals selber ausgesucht:

HERR, tu mir kund den Weg, den ich gehen soll. (Psalm 143,8)

Es war wirklich so, daß ich mich nach Jesus gesehnt habe und nach ihm auf der Suche war. Zu der Zeit hatte ich eine Klassenkameradin, die (denke ich heute) gläubig war und die mich immer wieder zu irgendwelchen christlichen Veranstaltungen mitnahm. Auch fanden damals bei uns in der Schule häufiger christliche Veranstaltungen statt, die von einer Gemeinde aus einem Nachbarort veranstaltet wurden.
Eine Veranstaltung ist mir sehr wichtig, denn da war eine Gospelband aus Seattle (USA) mit einem Mann eingeladen, der sein Zeugnis erzählte. Dieser Mann hieß Ron Rearick und er arbeitet mittlerweile mit seiner Frau in der Drogenarbeit von Seattle in einer großen Gemeinde mit. Damals wurde auch ein Aufruf gemacht, daß, wenn sich jemand für Jesus entscheiden wollte, die Person aufstehen und nach vorne kommen sollte. Nun, nach vorne bin ich nicht gegangen, aber ich hab im Stillen das Gebet, das vorgesprochen wurde, mitgebetet.

Seit dem Tag habe ich schon eine gewissen Veränderung in meinem Leben gemerkt. Ich habe damals viel in der Bibel gelesen, aber ich kann nicht sagen, daß der große Durchbruch schon kam. Der kam erst Jahre später...

In der Zwischenzeit passierten noch so einige andere Dinge. Ich wurde viel gehänselt in der Schule. Ein Grund war auch, weil ich es eben offen gesagt habe, daß ich an Gott glaube, und daß ich mir Sex erst mit meinem Ehepartner in der Hochzeitsnacht vorstellen könne... Das brachte mir dann den Namen "Iron Maiden" bzw. "Eiserne Jungfrau" ein... Nicht grade sehr schmeichelhaft...

Mit 19 hatte ich dann einen Freund, auf den ich irgendwie mein ganzes Leben aufgebaut habe. Ich hatte ziemliche Torschlußpanik - heute kaum noch nachvollziehbar... Dieser Freund von mir war neuapostolisch (Sekte), aber durch ihn kam ich wieder mit dem Glauben in Konfrontation. Einerseits sah ich ihn, der scheinbar in seiner Gemeinde voll integriert und umhegt und gepflegt war, aber andererseits sah ich auch meine Schwester, die sich zwei Jahre vorher für JESUS entschieden hatte und ihre andere Art von Glauben lebte - nämlich einen Glauben, der frei machte und nicht einzwängte! Als es mit meinem Freund und mir mal wieder nicht so toll ging, betete ich, daß Gott, wenn es IHN gäbe, doch bitte eingreifen möge... Das Ende vom Lied war, daß mein Freund genau an meinem 20. Geburtstag mit mir Schluß machte, weil er sich in eine andere verliebt hatte. Nun brach für mich eine Welt zusammen. Ich fühlte mich, als würde mir der Boden unter den Füßen weggezogen und ich falle in ein Loch.

Ein anderer Freund von mir, der auch gerade von seiner Freundin verlassen worden, und ich machten uns nun auf die Suche nach JESUS. Wir gingen in eine ev. Gemeinde, die zweimal im Monat einen Lobpreisgottesdienst anbot. Dort fanden wir JESUS. Irgendwann hatte ich in mir eine Stimme, die mich fragte, ob ich mich nun für Ihn entscheiden möchte. Ich wußte, das war JESUS! Aber ich konnte noch nicht zustimmen, denn ich war unsicher, auf was ich mich da einlassen würde. Ich erbat mir ein Jahr ohne IHN und, ob Du's glaubst oder nicht, JESUS ist ein Gentleman und er gewährte es mir.

In diesem Jahr graste ich 'ne Menge Typen ab, schmiß mich einem nach dem anderen an den Hals und wurde immer unzufriedener mit mir und meinem Leben. Gegen Ende des Jahres war es ganz schlimm und ich entschied mich gegen die Kerle, die mir ja eh alle nur wehgetan hatten - auf meiner Suche nach Liebe. Es folgte eine Zeit der Ruhe, alles setzte sich und es kamen auch keinen neuen Männergeschichten mehr dazu. Puh, ein Glück!

Zu Ostern 1991 fuhr ich dann zu meiner Schwester nach Frankfurt / Main und ich wußte, daß dort irgendwas mit mir passieren würde. In dem Ostergottesdienst wurde ich von der Musik so angerührt, daß ich nur noch am Weinen war und ich merkte, daß zwei Seiten in mir am Kämpfen waren. Beim Ende des Gottesdienstes war der Kampf vorbei und ich verbrachte den Rest des Tages wie in Trance, denn ich war sehr in Gedanken versunken. Abends bat ich dann meine Schwester, mit mir zu beten, daß ich JESUS in mein Herz lassen möchte und daß ich es anerkenne und für mich annehme, daß er für meine Sünden ans Kreuz gegangen ist.

Was ich erst später bemerkte: Dieser Tag war genau ein Jahr nach meinem oben genannten Ausspruch, dass ER mich in einem Jahr noch einmal fragen möge.


Karen


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